Wenn man jemanden fragt, was Toiletten, Kinderspielplätze und die Bibel gemeinsam haben, würde jeder antworten "nichts".
Folgt man der Verschwörungstheorie von Birgit Kelle so sind alle drei Opfer der bösen Gender Ideologie, die eine böse Vernichtungsstrategie fährt gegen Familien, Kinder und die deutsche Sprache.
Es ist der alte "David gegen Goliath Trick", dem man hier begegnet und den Frau Kelle benutzt um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Auf der einen Seite, so Kelle, stehen die kleinen einfachen Leute, die sich um ihre Familie sorgen, und auf der anderen Seite stehen mächtige Politiker und Genderideologen, die im Geheimen das sogenannte "Gender Mainstreaming" durchführen und alle Werte wie Familie, Ehe oder traditionelle Geschlechterrollen zerstören. Das Publikum in Schorndorf-Oberberken, einem betont konservativen Stadtteil von Schorndorf, saugte diese trübe Botschaft am Samstag gierig auf.
Anschließend zeigte Frau Kelle an zahlreichen Wort-Beispielen auf wie Genderideologen die deutsche Sprache verhunzen, die Bibel umschreiben und gotteslästerliche Fragen stellen wie zum Beispiel: Warum ist Gott ein Mann und keine Frau?
Das alles lächerlich zu machen, was Wissenschaftler über Geschlechterunterschiede beim Menschen herausgefunden haben, ist der zweite rhetorische Trick, den Kelle benutzt.
Erst wenn sie ihren Gegner so richtig lächerlich gemacht hat, kann sie ihn später verunglimpfen, beschimpfen und sich moralisch über ihn stellen.
Die Lokalzeitung Schorndorfer Nachrichten berichtet in einem Artikel vom 19.10.2015 welche Entgleisungen Birgit Kelle sich sonst noch geleistet hat.
Zitat: "Es ist die Rückkehr der Pädophilen, die wir gerade erleben."
und dann das Plädoyer "für die normalen Familien, die das Land am Laufen halten. Denn achtzig Prozent der Kinder leben bei ihren leiblichen Eltern."
Bewusst beleidigt Kelle Bürger, die nicht zu den achtzig Prozent gehören, und am Ende kommt dann der zentrale Satz: "Ehe für alle und Adoptionsrecht für Homosexuelle, das halte ich für falsch".
Der Beifall des Publikums in Schorndorf war Kelle dafür sicher.
Aber nicht überall läuft es so gut für Birgit Kelle wie in Schorndorf.
Dass ihr Buch mit dem so klugen und sachlichen Titel GenderGaga vor vier Wochen auf der Hitlist von Mediacontrol im Bereich sozialer Medien auf Platz 1 stand, erfährt man auf Frau Kelles Facebook Seite. Schaut man jetzt auf mediacontrol nach, ist Frau Kelles Buch aus den Top 10 herausgefallen und auf den hinteren Rängen verschwunden.
Das bedeutet, dass Frau Kelle in Zukunft noch viele Talk Show Auftritte absolvieren muss und auf vielen CDU Veranstaltungen sich verausgaben wird.
Vielleicht verkauft sich dann ihr Buch wieder besser. Gelegenheit für weitere Auftritte gibt es reichlich, schließlich ist in einem halben Jahr Landtagswahl in Baden Württemberg und die CDU sucht händeringend nach Rednern, die ihr die Wähler an die Wahlurne treiben. Wohl bekomm's.
Bei solchen Menschen bin ich mir nie ganz sicher, ob sie wirlich so minderbemittelt sind, oder doch eher einfach nur Publicity-geil (?)
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