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Es war einmal ... . Die lange Geschichte der Diskriminierung Homosexueller in der evangelischen Kirche Württemberg

Diese Woche tagt also die Landessynode und diskutiert zwei Vorschläge in Bezug auf die  Segnung  gleichgeschlechtlicher Ehen.
Vielleicht lohnt sich aus diesem Anlass ein Blick zurück, was evangelische Amtsträger im Lauf von fünfzehn Jahren zum Thema Homosexualität verlautbaren ließen.

(1) Bis zum Jahr 2000 spricht die evangelische Kirche ausschließlich von "homophilen" Menschen.
"Homosexuelle" Menschen kommen  im Weltbild der evangelischen Kirche bis zu diesem Zeitpunkt nicht vor.

(2) Im Jahr 2000 bekämpft Landesbischof Maier das neu eingeführte Lebenspartnerschaftsgesetz mit dem Argument, das Grundgesetz stelle die heterosexuelle Ehe unter besonderen Schutz und verbiete eine Lebenspartnerschaft für Homosexuelle.

(3) 2010 behauptet der Direktor des Bengelhauses Tübingen, dass Homosexualität auf eine frühkindliche Entwicklungsstörung zurückzuführen sei - was wissenschaftlich falsch ist. Niemand in der evangelischen Kirche korrigiert diese falsche Aussage.

(4)  2013 erstellt die EKD eine Grundsatzerklärung zum Thema Homosexualität, die mit der Homophobie der Vergangenheit grundsätzlich bricht.
Diese Denkschrift wird in den meisten Landeskirchen positiv aufgenommen, nicht jedoch in Württemberg.
Der Dekan meiner Heimatstadt, Volker Teich, sagt: "Die Orientierungshilfe hat bei vielen zur Desorientierung und zu einem bedauerlichen Vertrauensverlust geführt. ... Die theologische Begründung versucht sich dem gesellschaftlichen Trend anzupassen. In der Bibel komme jedoch nur der Ehe von Mann und Frau Gottes Segen zu."

(5) Am 25.06.2015 segnet Dekan Liebendörfer aus Böblingen den Liebesbund eines lesbischen Paares und wird dafür allgemein getadelt.
Landesbischof July  kritisiert sein Verhalten als "nicht akzeptabel".

Und wie geht es weiter? Im Jahr 2017?

  

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