Und so sieht er aus: ein wenig verträumt und verführerisch, aber immer mit einer gewissen Unschuld. Und niemals spöttisch oder nachdenklich, vielmehr frei von jeglicher Absicht und völlig spontan. Schließlich hat das Denken im Moment des Wachwerdens noch nicht eingesetzt, man hat nicht die Chance eine Absicht in den eigenen Blick hineinzulegen. Und das beste ist, dass man den eigenen Schlafzimmerblick nie zu sehen bekommt, denn bis zum nächsten Spiegel ist es viel zu weit und so bleibt der Schlafzimmerblick nur dem geliebten Menschen vorbehalten, der mit einem die Nacht teilt. Es sei denn man ist Modell oder Schauspieler oder begnadeter Öffentlichkeitsarbeiter, dann kann man den Schlafzimmerblick auch auf Zuruf eines Fotografen aufsetzen. Ich habe gehört, dass andere nach dem dritten Bier einen Schlafzimmerblick zeigen und wenn man jemanden trifft, der einem gefällt und man ist zu allem bereit, dann könnte man ja selbst einmal … Aber das wäre natürlich ...
das schwule blog aus Weiler/Rems über schwules Leben in der Provinz und den Kampf gegen Diskriminierung