Der Sommer 2013 ging langsam zu Ende während in den Medien eine Diskussion über die Bewaffnung der Bundeswehr mit Drohnen geführt wurde.
Wer an der Speerspitze des Fortschritts mitmarschieren möchte, kann eine Flugdrohne im Internet kaufen, ab ca. 300 Euro, viele auch mit Videokamera ausgestattet, dann weiß man gleich was der Nachbar im Garten so alles treibt.
Ein jeder, der sich berufen fühlte, gab seine Stellungnahme ab, vom Verteidigungsminister über die Experten der Parteien bis zu den üblichen Meinungsmachern, nur ein Aspekt wurde in der Diskussion völlig übersehen.
Bei mir zu Hause ging alles seinen gewohnten Gang. Ich verbrachte die Sonntagnachmittage regelmäßig im Garten, es war warm und roch wie immer um diese Zeit nach reifen Äpfeln und Holunder.
Plötzlich hörte ich in der Ferne ein Summen, zunächst dachte ich, dass es Bienen und Hummeln sind, die sich in unserem Garten wohlfühlen, aber dann wurde das Summen deutlich lauter, und bei genauerem Hinhören entpuppte es sich als ein elektronisches Summen und das summte genau in diesem Moment direkt über meinem Kopf.
Da begann das summende Objekt auch schon einige unkontrollierte Flugbewegungen zu machen, geriet ins Trudeln und stürzte ab. Es machte laut “Wumpf” und dann war Totenstille.
Ich lag längst am Boden, Hände über dem Kopf, so wie Tom Hanks in Saving Private Ryan, und zählte langsam bis zehn.
Kurze Zeit später klopfte ich kleine Rasenreste von Hemd und Hose und inspizierte die Aufschlagstelle im Garten. Tatsächlich lag in einer gewissen Entfernung von mir ein schwarzes, spinnenähnliches, mit vier Propellern ausgestattetes Fluggerät am Boden.
In dem Moment hörte ich auch schon den Nachbarn fröhlich pfeifend antrampeln, er grüßte nicht, er entschuldigte sich nicht, statt dessen griff er behänd nach der Drohne und war sogleich wieder verschwunden.
Von nun an wird man wohl besser einen Schutzhelm aufziehen bevor man in den Garten geht, dachte ich.
Vielleicht sollte man die Versicherungspolice fürs Haus erhöhen?
Feuer und Wasserschäden sind leicht zu versichern, aber einen intellektuell und feinmotorisch überforderten Nachbarn, der seine Drohne gegen unser Haus knallen lässt, welche Versicherung bezahlt so einen Schaden?
Vielleicht sollte man die Versicherungspolice fürs Haus erhöhen?
Feuer und Wasserschäden sind leicht zu versichern, aber einen intellektuell und feinmotorisch überforderten Nachbarn, der seine Drohne gegen unser Haus knallen lässt, welche Versicherung bezahlt so einen Schaden?
Ein paar Wochen später klingelte das Fregattenhauptschiff aus der Nachbarschaft, diesmal ohne Drohne und Fernsteuerung in der Hand, verlangte eintreten zu dürfen und begann sich bitterlich zu beschweren.
Ich sei immer so unfreundlich und unmöglich. Sie und ihr Sohn würden doch immer so nett grüßen.
Ich sei immer so unfreundlich und unmöglich. Sie und ihr Sohn würden doch immer so nett grüßen.
Aha.
Früher dachte ich immer, ich wüsste wie schwäbische Spießer ticken. Aber im Jahr 2013 ticken schwäbische Spießer nicht mehr – sie fliegen jetzt als Flugdrohne über Nachbars Garten und stürzen ab.
Info:Wer an der Speerspitze des Fortschritts mitmarschieren möchte, kann eine Flugdrohne im Internet kaufen, ab ca. 300 Euro, viele auch mit Videokamera ausgestattet, dann weiß man gleich was der Nachbar im Garten so alles treibt.
Drohnen scheinen immer beliebter zu werden:
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Die Döhner-Drohne soll es auch schon geben.
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