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Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

Kein öffentlicher Segen für homosexuelle Paare in der evangelischen Kirche Württemberg #nulllösung #synwue

Wer im pietistischen Bibelgürtel um Stuttgart lebt, weiß wie homophob es hier in der  Gegend zugeht. Dass es keine Zwei Drittel Mehrheit für die öffentliche Segnung homosexueller Paare gibt, ist für mich keine Überraschung. Obwohl es sich hier nur um eine symbolische Handlung handelt, es wird ja keine Heirat zwischen gleichgeschlechtlichen Partner geschlossen, scheinen die Nein-Sager verhindern zu wollen, dass homosexuellen Paaren in einem öffentlichen Gottesdienst von einem Pfarrer und einer Gemeinde Achtung, Würde und die besten Wünsche für die gemeinsame Zukunft entgegengebracht werden. Diese Abwertung ist unakzeptabel aber symptomatisch für die Zustände hier in Württemberg.

Es war einmal ... . Die lange Geschichte der Diskriminierung Homosexueller in der evangelischen Kirche Württemberg

Diese Woche tagt also die Landessynode und diskutiert zwei Vorschläge in Bezug auf die  Segnung  gleichgeschlechtlicher Ehen. Vielleicht lohnt sich aus diesem Anlass ein Blick zurück, was evangelische Amtsträger im Lauf von fünfzehn Jahren zum Thema Homosexualität verlautbaren ließen. (1) Bis zum Jahr 2000 spricht die evangelische Kirche ausschließlich von "homophilen" Menschen. "Homosexuelle" Menschen kommen  im Weltbild der evangelischen Kirche bis zu diesem Zeitpunkt nicht vor. (2) Im Jahr 2000 bekämpft Landesbischof Maier das neu eingeführte Lebenspartnerschaftsgesetz mit dem Argument, das Grundgesetz stelle die heterosexuelle Ehe unter besonderen Schutz und verbiete eine Lebenspartnerschaft für Homosexuelle. (3) 2010 behauptet der Direktor des Bengelhauses Tübingen, dass Homosexualität auf eine frühkindliche Entwicklungsstörung zurückzuführen sei - was wissenschaftlich falsch ist. Niemand in der evangelischen Kirche korrigiert diese falsche Aussage. (4)  20

#Dekan #Baur, #Schorndorf, die #evangelische #Kirche und die #Nazi Zeit

Landesbischof Ludwig Müller (der spätere Reichsbischof) beim Heilruf mit dem faschistischen Gruß auf Adolf Hitler 1933 Von Bundesarchiv, Bild 183-H25547 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de Nachdem die Informationen über die zwei Aussenstellen des Nazi Konzentrationslager Systems in Welzheim und Rudersberg die Runde gemacht haben, beide Orte gehörten zum Kirchenbezirk Schorndorf, ist die Bestürzung groß. Man hätte sich ein klärendes Wort von der evangelischen Kirche zu ihrem Versagen in der Nazi Zeit gewünscht, ganz besonders wenn man selbst homosexuell ist und sich fragt ob in diesen Lagern auch Homosexuelle zu Tode gekommen sind. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing Dass die Schenkung einer Deutschen (Nazi) Christen Familie aus Schorndorf an die evangelische Kirche und die völlige Unfähigkeit der evangelischen Kirche damit korrekt und anständig umzugehen, damit etwas zu tun hat wird wahrscheinlich bestritten. Jedoch hat damals in den 90er Jahren niemand gefragt ob der Re

Wenn der Postmann überhaupt nicht klingelt

Treue Leser wissen, dass ich gelegentlich berichte welche Päckchen, Pakete und Briefe mir in letzter Zeit gestohlen wurden. Zumeist sind es DVDs und Bücher, deren Wert so gering ist, dass ich mich frage wer sich wegen ein paar Euro strafbar macht... Das ganze erinnert mich an jene Pietisten und Evangelikale, mit denen ich früher zu tun hatte, und deren Augen immer dann zu leuchten begannen wenn jemand etwas Schmutziges über Schwule erzählte. Vielleicht kommt der Übeltäter der meine Post klaut aus dieser Richtung. Vermuten darf man doch oder nicht? Schauen wir uns also das Corpus Delicti an, eine DVD mit einem Film aus dem Jahr 1975.                                                 Faustrecht der Freiheit Hier spielt Rainer Werner Fassbinder einen jungen Mann, der einmal im Leben Glück hat und eine halbe Million im Lotto gewinnt. Jetzt glaubt er, dass ihm alles gelingt, das Leben, die Liebe, einfach alles. Statt dessen wird er ausgenutzt, finanziell und menschlich. Liebe

500 Jahre Reformation. Was nun?

Was vor 500 Jahren geschehen ist, war sicherlich bemerkenswert. Was aber in den 500 Jahren danach geschah, ist unendlich bedeutender als alles was Luther jemals gedacht, geschrieben oder gesagt hat. Martin Luther hat uns nicht den Weg vom Absolutismus zur Demokratie gewiesen, er hat uns nicht den Weg vom Aberglauben zur Wissenschaft gezeigt und keinesfalls die Entwicklung hin zur Ökumene, die das Trennende zwischen den Kirchen überwindet, angestoßen. Wir wissen heute, dass der Kosmos nicht still steht, Evolution kein abgeschlossener Prozess ist und wir wissen, dass jeder von uns in einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft lebt, die mit christlichen Werten absolut nichts gemeinsam hat. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und die evangelische Kirche Meine Heimatstadt Schorndorf war in Zeiten der NS Diktatur ein Ort an dem es zahlreiche Mitglieder der Deutsche Christen, also der Nazi Fraktion innerhalb der evangelischen Kirche, gab. Hier wie an allen anderen Orten Deutschland

Ehe für alle, aber bitte nicht in der schwäbischen Provinz

Diese Woche war es so weit, Schwule und Lesben stürmten die Standesämter um zu heiraten und nicht mehr mit einer Mini Version, gerne auch Lebenspartnerschaft genannt, abgespeist zu werden. So weit so gut. Die formale Gleichstellung von homosexuellen Bürgern mit ihren heterosexuellen Mitbürgern wurde also am 1.10.2017 erreicht. Und wie geht es nun  weiter? Zum Beispiel in meiner schwäbischen Heimatstadt Schorndorf? Bei der Abstimmung über die "Ehe für alle" stimmten 38 CDU Bundestagsabgeordnete aus Baden Württemberg dagegen und nur vier dafür. Der Abgeordnete meines Wahlkreises, Jochen Pfeiffer CDU, stimmte natürlich dagegen. Der Vorsitzende der CDU Fraktion im Schorndorfer Stadtrat, Hermann Beutel, Mitglied einer fundamentalistischen evangelikalen Splittergruppe sagte "nur die heterosexuelle Ehe ist reproduktionsfähig. Andere Lebensformen können das nicht." Als Beutel 2014 die Petition gegen den grün-roten Bildungsplan unterschrieb, tat er

Der homophobe Netzwerker Ulrich Parzany

Richard Nixon, Donald Trump, Mitt Romney ... wer glaubt die große Politik hätte keine Auswirkungen auf das Leben jedes einzelnen Menschen, der  täuscht sich. Als Rolf Scheffbuch, Dekan von Schorndorf,  Mitglied im Komitee für Billy Grahams Deutschlandbesuch wurde, wusste jeder, dass Billy Graham ein Freund Richard Nixons war, der hier nichts anderes tun würde als sein reaktionäres Gesellschaftsbild zu predigen. 1993 saß auch Ulrich Parzany in diesem Billy Graham Komitee neben dem Dekan von Schorndorf. Von diesem Zeitpunkt an standen Parzany in Schorndorf alle Türen offen. Was die Presse über Ulrich Parzany schreibt Erzkonservativer Fernhsehprediger (chrismon) Verbitterter alter Mann (Zeit) Umstrittener Prediger  (Stuttgarter Nachrichten) Parzany und Gefolgsleute gründen Netzwerk "Bibel und Bekenntnis". Kommunique dekretiert "Homosexuelle leben in Sünde" (Welt) Salzburger Erklärung vom 6. September 2015. Parzany gehört zu den Erstunterzeichnern. Die S

Wenn fundamentalistische Christen Politik machen

Die wenigsten von uns erinnern sich heute noch an dieses Bild: Als Präsident Nixon während des Vietnamkriegs dringend Unterstützung brauchte, fand er einen willigen Helfer und Fürsprecher in dem Großevangelisten Billy Graham.  Auch die Tatsache, dass Nixon wegen Watergate zum größten Skandal Präsidenten der USA wurde, störte Billy Graham nicht weiters. Als Graham nach Deutschland kam um auch hier zu „Evangelisieren“, fand er einen weiten Unterstützerkreis. Der damalige württembergische Landesbischof von Württemberg Theo Sorg verteidigte Graham nachdrücklich und als 1993 ein Unterstützerkomitee für Billy Grahams Besuch in Deutschland gegründet wurde, trat Rolf Scheffbuch, der evangelische Dekan meiner Heimatstadt Schorndorf, diesem Unterstützerkomitee bei. Rolf Scheffbuch, ehem. ev. Dekan v. Schorndorf Viele Jahre später stellte sich dann heraus, dank der heimlich mitgeschnittenen Gespräche im Weißen Haus, dass Billy Graham und Richard Nixon, die Kritik an Vi

#CDU #Baden-Württemberg holt Donald #Trump nach #Stuttgart

So lauteten damals die Schlagzeilen  im Jahr 2001 als Wolfgang Schuster, CDU Oberbürgermeister von Stuttgart auf die Idee kam ein Hochhaus müsste in Stuttgart gebaut werden und zwar von Donald Trump höchst persönlich. everybody loves Donald Trump Der Aufschrei war riesengroß, niemand hielt das für eine gute Idee, außer der CDU natürlich und so hörte man bald  nichts mehr vom ganzen Projekt. Morgen wird nun Donald Trump in Hamburg einfliegen. Da hat man sicher einen schönen Überblick über die Stadt aus der Airforce One und kann einschätzen ob Hamburg vielleicht noch ein Hochhaus braucht. Die Geschichte in  Stuttgart ging dann so aus:  Oberbürgermeister Schustervon der CDU bemerkte, dass kein Hochhaus in Stuttgart jemals seinen Namen tragen würde und so wurde er über Nacht zum glühenden Verfechter von Stuttgart 21. Jetzt darf Stuttgart sich mit einem unterirdisch schlechten Tiefbahnhof schmücken, Donald Trump ist amerikanischer Präsident und in Hamburg findet G20 statt. Hmmh

Dekanin Baur, Schorndorf, setzt den homophoben Kurs ihrer Vorgänger fort

Groß war die Hoffnung auf einen Neuanfang für die evangelische Kirche Schorndorf. Nachdem Dekan Scheffbuch und Dekan Teich über die Grenzen Schorndorfs hinaus  wegen ihrer homophoben Propaganda  bekannt wurden, hielten viele Menschen die Zeit reif  für eine Veränderung in Schorndorf. Schnell wurden diese Hoffnungen nun enttäuscht. Neue Besen kehren gut: aber nicht in Schorndorf Störrische Realitätsverweigerung, einseitige Bibellektüre und eine aggressiv homophobe Grundhaltung sind die Markenzeichen von Ulrich Parzany. Herr Parzany gehört zu den Evangelikalen deren homophobe Grundhaltung besonders gut dokumentiert sind. Man muss also schon naiv sein oder dreist wenn man die negativen Schlagzeilen, die Herr Parzany produziert, nicht zur Kenntnis  nimmt.  Von diesen Leuten gibt es traditionell viele in Schorndorf, dass die neue Schorndorfer Dekanin Baur zu ihnen gehört, ist neu.  Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's ganz ungeniert   Wer einmal die Ho

§175

Die Initiative von Justizminister Heiko Maas nach §175 verurteilte Homosexuelle zu entschädigen, wurde allgemein mit großer Zustimmung aufgenommen.  Auch die pauschale Entschädigung der fünfzigtausend betroffenen Männer mit geringen Beträgen wurde akzeptiert auch wenn dies in vielen Fällen, im Vergleich zum erlittenen Unrecht, eine zu geringe Wiedergutmachung darstellt. Das alles kann jedoch nur ein erster Schritt sein wenn es um die Bewältigung staatlicher Verfolgung Homosexueller geht. Der Bundestag sollte hier eine Behörde schaffen ähnlich der Stasi-Unterlagenbehörde um alle Akten von wegen §175 Verurteilten zentral zu archivieren, so dass Familienangehörige deren Großvater, Vater oder Onkel verfolgt wurden, leichter Akteneinsicht beantragen können. Auch die wissenschaftliche Aufarbeitung aller Fälle müsste  konsequent vorangetrieben werden. Ich würde gerne wissen ob es Unterschiede gibt bei der Verfolgung Homosexueller nach §175 zwischen einzelnen Bundesländern, ei