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Es werden Posts vom 2015 angezeigt.

30 Jahr Schwulenhetze sind genug, mein Kirchenaustritt im Jahr 2015

Dass der Austritt aus der evangelischen Kirche einem so leicht fallen würde, hätte ich mir früher nicht vorstellen können. Wer aber weiß welche homophoben Zustände in der evangelischen Kirche in Württemberg herrschen, der versteht was ich meine. In meiner Kirchengemeinde wechseln sich seit Jahrzehnten pietistische und evangelikale Pfarrer ab. Pietismus und Fundamentalismus legen sich wie Mehltau über die ganze Gegend, meist werden Pietisten wegen ihrer ideologischen Linientreue  mit einer Anstellung belohnt, Kompetenz und Charakter sind sekundär beziehungsweise nicht vorhanden. Dass meine Heimatstadt Schorndorf im sogenannten pietistischen Bibelgürtel um Stuttgart liegt, wissen viele. So hat der frühere Dekan von Schorndorf, Rolf Scheffbuch, mit vielen anderen ein Manifest gegen Homosexualität verfasst. Auch der heutige  Dekan von Schorndorf, Volker Teich, ist Teil dieser Bewegung. Was mich aber völlig fassungslos gemacht hat, ist die Tatsache, dass Michael Diener, einer der sch

Birgit Kelles Auftritt bei einer CDU Veranstaltung in Schorndorf

Wenn man jemanden fragt, was Toiletten, Kinderspielplätze und die Bibel gemeinsam haben, würde jeder antworten "nichts". Folgt man der Verschwörungstheorie von Birgit Kelle so sind alle drei Opfer der bösen Gender Ideologie, die eine böse Vernichtungsstrategie fährt gegen Familien, Kinder und die deutsche Sprache. Es ist der alte "David gegen Goliath Trick", dem man hier begegnet und den Frau Kelle benutzt um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Auf der einen Seite, so Kelle, stehen die kleinen einfachen Leute, die sich um ihre Familie sorgen, und auf der anderen Seite stehen mächtige Politiker und Genderideologen, die im Geheimen das sogenannte "Gender Mainstreaming" durchführen und alle Werte wie Familie, Ehe oder traditionelle Geschlechterrollen zerstören. Das Publikum in Schorndorf-Oberberken, einem betont konservativen Stadtteil von Schorndorf, saugte diese trübe Botschaft am Samstag gierig auf. Anschließend zeigte Frau Kelle an zahlrei

Jeden Tag eine schlechte Tat - Homophobie als Bestandteil konfessioneller Jugendarbeit.

Die Kritik an konfessionellen Pfadfindern ist bekannt:  hierarchisch aufgebaut, autoritäre Verfassung, Zwang zu Uniform/ Pfadfindertracht, antimodernistische Naturverherrlichung, Geschlechtertrennung und ein fundamentalistisch / frömmlerisches Weltbild. So sieht die Jugendarbeit bei konfessionell gebundenen Pfadfindern aus und da es in einer pietistisch geprägten Kirchengemeinde wie der meinen keine freie Jugendarbeit gab, trat ich mit 12 Jahren als Mitglied in die Christlichen Pfadfinderschaft Weiler ein. Irgendwann im Alter von fünfzehn oder sechzehn ging dann das Gerücht um ich könnte homosexuell sein und von dem Zeitpunkt an war es mit dem beschaulichen Aufwachsen in der schwäbischen Provinz vorbei. Später als ich selbst eine Pfadfindergruppe leitete, waren dann offene Anfeindungen und Mobbing an der Tagesordnung - ein schwuler Gruppenleiter stellt natürlich im Weltbild pietistisch evangelikaler Hardliner ein höchst gefährliches Individuum dar. Auch die ve

Wie homophob kann die CDU heute noch sein?

Letzte Woche wurde das Ergebnis der Mitgliederbefragung der CDU Berlin zum Thema Homo-Ehe bekanntgegeben. 4.800 Parteimitglieder nahmen an der Abstimmung teil. 45 Prozent stimmten gegen die rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der klassischen Heteroehe, 35 Prozent waren dafür. 7 Prozent entschieden sich für die mildere Ablehnungsvariante  „Stimme eher nicht zu“. 7 Prozent entschieden sich für die mildere Zustimmungsvariante "Stimme eher zu". Dem Rest war die Frage mehr oder weniger egal. Der Stimmenstand in der Berliner CDU, die sich gerne als weltoffene Großstadtpartei selbst  anpreist, sieht also folgendermaßen aus:                                                52:42 gegen die Ehe für alle. Interessanterweise wurde 2 Wochen zuvor eine Umfrage des CDU nahen Allensbach Instituts  veröffentlicht, das die Gesamtbevölkerung zu demselben Thema befragt hatte. Hier die Ergebnisse /Quelle FAZ 16.07.2015 Zustimmung zur These "

Supreme Court in USA erlaubt #Ehe für alle

Nach Irland haben jetzt auch die USA das Ziel erreicht und die Ehe für Homosexuelle geöffnet. Der Weg dorthin war steinig und lang. Man denke nur an zahlreiche Versuche durch Volksabstimmungen auf Länderebene diese Öffnung zu verhindern. Die Begründung des Obersten Gerichtshofs liest sich dagegen wie eine Magna Charta der Anti-Diskriminierungspolitik. Stellenweise wirkt der Begründungstext des Urteils fast poetisch, selten wird man in einem Urteil so oft auf die Worte "Liebe" und "Ehe" treffen wie hier. Und hier ein paar Auszüge aus der Urteilsbegründung , an einem historischen Tag wie heute lohnt es sich damit näher zu beschäftigen. Choices about marriage shape an individual’s destiny. As the Supreme Judicial Court of Massachusetts has explained, because “it fulfils yearnings for security, safe haven, and connection that express our common humanity, civil marriage is an esteemed institution, and the decision whether and whom to marry is among life’s mom

eine ehrliche Diskussion zum Thema Homosexualität fand auf dem Kirchentag nicht statt

Schwule Themen sind wie erwartet nur ein Randthema gewesen auf dem Kirchentag in Stuttgart. Die zentralen Veranstaltungen in der Stadtmitte wo Kameras und Prominente lauerten, waren frei von kontroversen Fragen und es ist zu vermuten das ganze war kein Zufall sondern Methode. Daran änderte auch nichts, dass es am Rande (auch geographisch) ein schwul lesbisches Zentrum in Stuttgart gab mit klugem Programm, dessen Ausstrahlung in den Kirchentag hinein jedoch verschwindend gering war. Auch eine zusätzliche Diskussion in der Fellbacher Halle (10 km außerhalb), die von 450 Teilnehmern besucht wurde, 50 zuwenig um einen offiziellen Beschluss fassen zu können, zeigte klar was an diesem Kirchentag nicht stimmte.  Der einzige Gegner schwuler Gleichberechtigung war eine Katholikin, die natürlich wenig zum Stand der Diskussion in der evangelischen Kirche sagen konnte. Aber wo sind all die homophoben Pietisten hin, wo haben sie sich versteckt, und zwar so gut, dass man Katholiken auf den

Wie lange noch bis es auch Frau Merkel kapiert? Ehe für alle, was sonst?

Und plötzlich ist man wieder stolz darauf ein Schwabe zu sein.

am 17. Mai jährt sich zum 11.mal der Tag gegen Homophobie und Transphobie #IDAHOT

für weitere Informationen: und auch hier:

Love is not a sin

Kirchentag Stuttgart 2015                 So könnte ein Werbemotiv für den Evangelischen Kirchentag vom 3-7. Juni 2015                in Stuttgart aussehen. Wetten daß ... nicht ... ?